Wirt­schaft, Arbeit und Zukunftsstandort

Die Stadt Solin­gen ist das Zen­trum der deut­schen Schneid­wa­ren­in­dus­trie, ins­be­son­de­re bei der Her­stel­lung von Klin­gen sind Unter­neh­men aus Solin­gen welt­weit füh­rend. Etwa 90 Pro­zent der deut­schen Schneid­wa­ren- und Besteck­her­stel­ler sind in Solin­gen ansäs­sig. Neue Tech­no­lo­gien und gesell­schaft­li­cher Wan­del haben aller­dings nicht nur Ein­fluss auf jeden Ein­zel­nen. Auch die Wirt­schafts- und Stand­ort­po­li­tik wird vor neue Her­aus­for­de­run­gen gestellt und hat maß­geb­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Ent­wick­lung von Städten.

“Solin­gen muss auch in Zukunft ein star­ker Stand­ort für Wirt­schaft und Wett­be­werb blei­ben – dar­an arbei­ten wir jeden Tag!”

Glas­fa­ser­aus­bau sinn-voll beschleunigen!

Fakt ist; wir müs­sen beim Aus­bau der Infra­struk­tur bes­ser und schnel­ler wer­den. Wenn wir in Solin­gen immer nur war­ten, dass Tele­kom oder ande­re pri­va­te Trä­ger unse­re Stadt vor­an­brin­gen, wird die Stadt nur wei­ter an Attrak­ti­vi­tät verlieren. 

Wirt­schafts­för­de­rung neu ausrichten

Um den Struk­tur­wan­del in Solin­gen aktiv zu gestal­ten, müs­sen neue Impul­se gesetzt wer­den. Die Wirt­schafts­för­de­rung soll des­halb einen ganz­heit­li­chen Unter­neh­mens­ser­vice für Solin­gen anbie­ten und selbst Impul­se für die Solin­ger Wirt­schaft geben.

 

Trend­wen­de für den Einzelhandel

Must have: Nut­zungs­mi­schung in den zen­tra­len Lagen, also eine Mischung aus Han­del, Dienst­leis­tun­gen, Gas­tro­no­mie und Enter­tain­ment, aber auch Woh­nen und Kultur.

IM DETAIL

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Wirt­schafts­för­de­rung neu ausrichten 

I. Wirt­schafts­po­li­tik raus aus dem Hinterzimmer

Wir wol­len die Wirt­schafts­po­li­tik aus dem „Hin­ter­zim­mer“ holen. Hier­zu gehört per­spek­ti­visch ein Aus­schuss für Wirt­schaft, Arbeit und digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im Rat der Stadt Solin­gen, sowie die Zuord­nung des The­mas zu einem Bei­geord­ne­ten-Res­sort. Wir wol­len Ver­ant­wort­lich­kei­ten stär­ker kon­zen­trie­ren und gege­be­nen­falls neu ord­nen. Es muss klar wer­den, was in Kern­ver­wal­tung, Wirt­schafts­för­de­rung und Stadt­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft im Ein­zel­nen an Maß­nah­men ergrif­fen (oder ver­säumt) wird.

II. Red­un­dan­zen abbauen

Kla­re Zustän­dig­kei­ten zwi­schen SEG und Wirt­schafts­för­de­rung, sowie eine Bün­de­lung der Kom­pe­ten­zen. Bsp.: Dass die Wifö einer­seits das Rass­pe-Gelän­de und die SEG ande­rer­seits das Ome­ga-Gelän­de ent­wi­ckeln, ist nicht wirk­lich nach­voll­zieh­bar. Die­se Auf­ga­ben sol­len zukünf­tig nur bei einer die­ser Gesell­schaf­ten ange­sie­delt sein. Eine enge Ver­zah­nung bei­der Gesell­schaf­ten auf Arbeits­ebe­ne aller­dings sehr wert­voll und för­derns­wert. Es muss jedoch auch fest­ge­hal­ten wer­den, dass die Fäden der Stadt­ent­wick­lung in der Poli­tik – ergo im Stadt­ent­wick­lungs­aus­schuss – zusam­men­lau­fen müssen.

III. Wifö als Unter­neh­mens­ser­vice ausrichten

Was all­ge­mein bei Unter­neh­men beklagt wird, ist, dass es an einem ganz­heit­li­chen Unter­neh­mens­ser­vice fehlt. Jedes Unter­neh­men muss in der Wirt­schafts­för­de­rung zukünf­tig einen per­sön­li­chen Ansprech­part­ner haben.

Hier sind für uns vier Punk­te zentral:

  1. Koor­di­na­ti­on von Standortfragen
  2. Hil­fe­leis­tung bei Pla­nungs- und Bauvorhaben
  3. Abstim­mung in der Ver­wal­tung (Ver­wal­tungs­lot­sen)
  4. Netz­werk- und Wissensplattform

IV. Inter­ne Orga­ni­sa­ti­on der Wifö weiterentwickeln

Durch ver­än­der­te Auf­ga­ben muss sich auch die inter­ne Orga­ni­sa­ti­on der Wifö ver­än­dern. Dies gilt für das Orga­ni­sa­ti­ons­kon­zept der Wifö genau­so wie für die Ver­ant­wort­lich­kei­ten inner­halb der Mit­ar­bei­ter­struk­tur. So ist aus unse­rer Sicht auch zu dis­ku­tie­ren, wie sich der Stel­len­plan ent­wi­ckelt. So könn­ten einer­seits in der Flä­chen­ent­wick­lung Mit­ar­bei­ter an die SEG abge­ge­ben wer­den, ande­rer­seits eine maß­vol­le Stel­len­schaf­fung in den nun prio­ri­sier­ten Berei­chen erfolgen.

Aus­ge­hend von der bestehen­den Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur der WiFö ist ein neu­er Zuschnitt erfor­der­lich. Dazu gilt es auch ande­re Gesell­schaf­ten hin­zu­zu­zie­hen, um sinn­vol­le Auf­ga­ben der Wifö an ande­re städ­ti­sche Gesell­schaf­ten abzugeben.

In einem nächs­ten Schritt erscheint es wich­tig, im Aus­tausch mit Geschäfts­füh­rung und Mit­ar­bei­tern her­aus­zu­ar­bei­ten, was für die Erle­di­gung der Auf­ga­ben nach einer Neu­aus­rich­tung not­wen­dig ist. Hier­bei soll­ten Inves­ti­tio­nen in die Res­sour­cen (Gebäu­de, Tech­nik, Netz­werk etc.) nicht gescheut werden.

V. Zukunfts­stand­ort Solingen

Ver­net­zung von Wis­sen, Inno­va­ti­on und Unter­neh­mer­tum durch Wei­ter­ent­wick­lung des Hoch­schul­stand­or­tes. Fer­ner die Ein­rich­tung eines „Think Tank Solin­gen“ um stär­ke­re Ver­bin­dun­gen zwi­schen Solin­ger Wirt­schafts­stand­ort und bereits exis­tie­ren­den Hoch­schu­len in der Regi­on zu schaf­fen. Der Think Tank soll also die Funk­ti­on ein­neh­men die Wege zwi­schen Wirt­schaft und Wis­sen­schaft zu verkürzen.

Wei­te­re Ideen wären Modell­quar­tie­re um Inno­va­tio­nen in die Stadt zu holen und ers­te Ideen umzusetzen.

Glas­fa­ser­aus­bau sinn­voll beschleunigen

Solin­gen soll Smart City wer­den. Das der­zeit vor­herr­schen­de Kup­fer­ka­bel­netz ist zwar sehr gut aus­ge­baut, stößt aber immer mehr an sei­ne Gren­zen. Nur Glas­fa­ser­tech­nik ist in der Lage, ver­läss­li­che Geschwin­dig­kei­ten und Laten­zen anzu­bie­ten. Dabei kann Glas­fa­ser Geschwin­dig­kei­ten ober­halb der 10 Gbit/​s‑Marke anbie­ten. Nimmt man den Anspruch der Smart City ernst, ist der Umbau des Kup­fer­ka­bel- auf ein Glas­fa­ser­netz unab­ding­bar. Die ent­schei­den­de Fra­ge ist also nicht, ob man Glas­fa­ser­an­schlüs­se ver­legt, son­dern nur wann. Die Alter­na­ti­ve dazu hie­ße, dass der Wirt­schafts- und Wohn­stand­ort Solin­gen in naher Zukunft nicht mehr kon­kur­renz­fä­hig sein wird. Die Fra­ge nach dem Zeit­punkt der Inves­ti­ti­on ist eng ver­knüpft mit der Fra­ge, wer Inves­ti­tio­nen tätigt und ent­spre­chend Risi­ken und Ren­di­ten trägt.

Eine Stu­die der Unter­neh­mens­be­ra­tung Strategy& kommt dabei unter ande­rem zu dem Schluss, dass intel­li­gen­te Aus­bau­stra­te­gien not­wen­dig sind, um die Inves­ti­ti­ons­kos­ten mög­lichst gering zu hal­ten. Ins­ge­samt ist jedoch gera­de der Aus­bau der städ­ti­schen Gebie­te hoch­pro­fi­ta­bel. Die Tele­kom befin­det sich der­zeit im Aus­bau des Stadt­be­zirks Mit­te bis 2025. Über wei­te­re Aus­bau­plä­ne für das rest­li­che Stadt­ge­biet möch­te sich die Tele­kom bis­her nicht ver­bind­lich festlegen.

Setzt man das bis­he­ri­ge Aus­bau­tem­po von Glas­fa­ser­an­schlüs­sen vor­aus, lässt sich mit Blick auf die Dyna­mi­sie­rung des glo­ba­len Wett­be­werbs fest­hal­ten, dass Solin­gen damit den Anschluss an wich­ti­ge Ent­wick­lun­gen ver­lie­ren wird. Inso­fern ist es gebo­ten, dass poli­ti­sche Lip­pen­be­kennt­nis­se zur Not­wen­dig­keit des Glas­fa­ser­aus­baus auch mit ent­spre­chen­der Tat­kraft hin­ter­legt wer­den. Der Aus­bau von Glas­fa­ser­an­schlüs­sen in der Düs­sel­dor­fer Stra­ße und die damit ein­her­ge­hen­de Debat­te zu Beginn des Jah­res sind ein ein­deu­ti­ger Indi­ka­tor, dass wir mit dem Aus­bau schnel­ler vor­an­kom­men kön­nen – vor­aus­ge­setzt, der poli­ti­sche Wil­le ist vorhanden.

Das Bei­spiel der Düs­sel­dor­fer Stra­ße zeigt einen guten Weg auf; dort, wo ohne­hin Tief­bau­ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den, kön­nen – anstel­le von Leer­roh­ren – auch direkt Glas­fa­ser­ka­bel mit den ent­spre­chen­den Haus­an­schlüs­sen ver­legt wer­den. Schließ­lich ist es öko­no­mi­scher und öko­lo­gi­scher Unsinn, eine frisch reno­vier­te Stra­ße nur weni­ge Jah­re spä­ter wie­der zum Ver­le­gen von Glas­fa­ser­an­schlüs­sen auf­zu­rei­ßen. Zwar haben Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men wei­ter­hin Vor­rang, wenn es um den Glas­fa­ser­aus­bau geht, soll­te sich jedoch kein Unter­neh­men dazu bereit erklä­ren, soll­te die SOLI­COM in Zukunft für ent­spre­chen­de Anschlüs­se sor­gen. Dies betrifft dann auch expli­zit Privathaushalte.

Mit dem Aus­bau der Glas­fa­ser­an­schlüs­se durch die SOLI­COM eröff­nen sich dar­über hin­aus lang­fris­ti­ge Ein­nah­me­mög­lich­kei­ten. Durch das Ver­pach­ten der Glas­fa­ser­an­schlüs­se an – die meist­bie­ten­den – Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men kann der städ­ti­sche Haus­halt per­spek­ti­visch vom Aus­bau pro­fi­tie­ren. Auch die Gefahr, dass im Nach­gang Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men Par­al­lel­lei­tun­gen (soge­nann­ter Über­bau) ver­le­gen könn­ten, scheint sich durch eine ent­spre­chen­de poli­ti­sche Initia­ti­ve für die Ände­rung des Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­setz­tes erheb­lich zu redu­zie­ren. Und dass Inter­es­se an der Pacht städ­ti­scher Glas­fa­ser­lei­tung besteht, wur­de dem Solin­ger Tage­blatt gegen­über bereits bestätigt.

Mehr dazu fin­den Sie in unse­rem Antrag im Aus­schuss für Städ­te­bau, Stadt­ent­wick­lung und Digi­ta­le Infra­struk­tur.

Trend­wen­de für den Einzelhandel 

Vie­ler­orts setzt die Stadt­pla­nung auf eine Nut­zungs­mi­schung in den zen­tra­len Lagen, also eine Mischung aus Han­del, Dienst­leis­tun­gen, Gas­tro­no­mie und Enter­tain­ment, aber auch Woh­nen und Kul­tur. Innen­städ­te sol­len – nach Coro­na – wie­der die Funk­ti­on eines „Forums“ bekom­men: Die Innen­stadt als Treff­punkt, Ort des Aus­tauschs und gemein­sa­men Erle­bens – das sind ihre Stär­ken und ihr Allein­stel­lungs­merk­mal gegen­über der vir­tu­el­len Welt.

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