Regio­nal­kon­fe­ren­zen. Drit­ter Halt: Schkeuditz

„Wir haben Lust auf christ­de­mo­kra­ti­sche Poli­tik. Wir haben Lust auf neue Ideen.“ Ein Vor­teil von Oppo­si­ti­ons­ar­beit: „Es darf wie­der CDU pur sein“, sagt Mario Cza­ja. Damit setzt der CDU-Gene­ral­se­kre­tär den Ton für die drit­te Sta­ti­on der Regio­nal­kon­fe­ren­zen. Cza­ja hat sicht­bar Freu­de bei sei­ner Begrü­ßung der 600 CDU-Mit­glie­der in Schkeu­ditz. „Genau das ist der Geist, in dem wir an unse­rem neu­en Grund­satz­pro­gramm arbei­ten“, ergänzt sei­ne Stell­ver­tre­te­rin Chris­ti­na Stumpp. 

Scholz-Regie­rung in der Krise

Gemein­sam star­ten sie den Debat­ten-Abend in Sach­sen – und zei­gen direkt kla­re Kan­te. „Da, wo die CDU regiert, geht es den Men­schen bes­ser“, sagt Cza­ja. Das kann man über­all sehen.“ Die Scholz-Regie­rung dage­gen ist in der Kri­se. Unge­lös­te Pro­ble­me, soweit das Auge reicht – doch statt Lösun­gen gibt es Zoff. „Da wird geholzt, was das Zeug hält. Es ist ein Gegen­ein­an­der, wie wir es noch nie erlebt haben. Die­se Bun­des­re­gie­rung ist die schlech­tes­te, die wir je erlebt haben.“ Für die CDU ist klar: Wir wol­len das bes­ser machen. Und wir wol­len selbst bes­ser werden. 

„Es gibt kei­ne klei­ne und kei­ne gro­ße Poli­tik. Es gibt nur gute und schlech­te Poli­tik. Was die Ampel macht, ist durch­weg schlech­te Poli­tik.“ Chris­ti­na Stumpp

Wie das geht, wie die CDU bes­ser, stär­ker wird, kla­rer und unter­scheid­ba­rer wird – dar­über wird auch an die­sem Abend in Schkeu­ditz gespro­chen. Die CDU ist auf einem guten Weg. Sie hat aus den Feh­lern der letz­ten Jah­re gelernt. Sie kann wie­der Wah­len gewin­nen – „sogar in Ber­lin“, so Cza­ja und Stumpp uni­so­no. „Die CDU kann wie­der Groß­stadt“, bekräf­tigt Stumpp. Die anste­hen­den Kom­mu­nal­wah­len geht die CDU mit neu­em Schwung an – von der Stich­wahl in Frank­furt am Main bis zu den Wah­len im kom­men­den Jahr.

Jetzt geht es dar­um, an den inhalt­li­chen Stell­schrau­ben zu arbei­ten. Cza­ja betont: Gemein­sam las­sen sich die Zie­le errei­chen. Das bele­gen aktu­el­le Zah­len und Ergeb­nis­se: Platz 1 in den Umfra­gen, weit vor SPD und Grü­nen. Eine erfolg­rei­che Ber­lin-Wahl. Opti­mis­mus vor den Wah­len in Bre­men und in Hes­sen. Cza­ja: „Die CDU ist wie­der da – und wir wer­den alles dar­an set­zen, bald wie­der Ver­ant­wor­tung für die Men­schen im gan­zen Land über­neh­men zu dürfen.“ 

CDU-Chef Fried­rich Merz mit Mario Cza­ja und Chris­ti­na Stumpp in Schkeu­ditz (Foto: Tobi­as Koch) 

Merz-Rede: Zei­ten­wen­de mit kla­rer Hal­tung meistern

Die Tour zum neu­en Grund­satz­pro­gramm geht quer durch Deutsch­land, sagt Merz in sei­ner Grund­satz­re­de. Und die­ses Deutsch­land ver­än­dert sich. Das neue Grund­satz­pro­gramm geht dar­auf ein. „Es wird kein nord­deut­sches, kein ost­deut­sches, kein west­deut­sches und kein süd­deut­sches, nein, es wird ein Grund­satz­pro­gramm für die gan­ze Bundesrepublik.“ 

Dazu gehört ein kla­rer Kurs, eine kla­re Hal­tung der CDU. Dazu zählt auch eine kla­re Absa­ge an jeg­li­che Zusam­men­ar­beit mit Lin­ken und AfD, so Merz. Dazu zählt eine kla­re Oppo­si­ti­ons­ar­beit, bei der wir „klar sagen, wofür wir ste­hen, was wir wol­len“. Das neue Grund­satz­pro­gramm wird die Basis für die Oppo­si­ti­ons­ar­beit bis 2025 und für die künf­ti­ge Regierungsarbeit.

Kli­ma­schutz mit star­ker Wirtschaft

Ein zen­tra­ler Punkt für Fried­rich Merz ist dabei die Bewah­rung der Schöp­fung. „Das ist die über­ra­gen­de Auf­ga­be für die Mensch­heit. Die­se Her­aus­for­de­rung anzu­neh­men, ist eine ur-christ­de­mo­kra­ti­sche Auf­ga­be. Dafür müs­sen wir ganz­heit­li­che Lösun­gen fin­den. Lösun­gen, die die Men­schen mitnehmen.“

„Es geht um die grund­sätz­li­che Fra­ge, ob wir das mit Ver­bo­ten und Regu­lie­rung errei­chen, oder mit Mut und Ermu­ti­gung, mit neu­en Tech­no­lo­gien.“ Fried­rich Merz

Die Auf­ga­be: Die Sozia­le Markt­wirt­schaft so zu moder­ni­sie­ren, dass wir „den Lebens­stan­dard erhal­ten, den Men­schen eine Zukunft geben und den Kli­ma­wan­del auf­hal­ten. Mei­ne Über­zeu­gung ist: Das geht.“ Der CDU-Chef macht deut­lich: „Wir brau­chen Tem­po bei Inno­va­tio­nen und Anrei­ze statt Ver­bo­te. Und wir wol­len Tech­no­lo­gien för­dern, die auf der Welt zum Maß­stab wer­den, um mit die­sen Tech­no­lo­gien am Ende auch Geld ver­die­nen zu kön­nen. Wir sind über­zeugt: Deutsch­land kann es besser.“

Cars­ten Lin­ne­mann mit Armin Schus­ter, Git­ta Con­ne­mann und Rei­ner Hasel­off im Gespräch. (Foto: Tobi­as Koch) 

Die Che­fin der Mit­tel­stands-Uni­on unter­stützt Fried­rich Merz aus­drück­lich. Git­ta Con­ne­mann sagt: Kli­ma­schutz kann nur mit der Wirt­schaft funk­tio­nie­ren. Die Grü­nen wol­len ver­bie­ten. Das Hei­zungs­ver­bot „ist ein Anschlag auf das Eigen­tum, das vie­le über Jah­re gebil­det haben. Wir arbei­ten mit Anrei­zen, mit Inno­va­tio­nen. Machen wir Kli­ma­schutz, wie die Grü­nen es wol­len, dann kön­nen wir mor­gen alles zuma­chen, ohne, dass es dem Kli­ma hilft. Unser Anspruch ist: Kli­ma­schutz geht nur gemeinsam.“ 

Merz: „Es ist wie­der Krieg in Europa“

Natür­lich auch The­ma in Schkeu­ditz: Der Über­fall Russ­lands auf die Ukrai­ne. „Es ist wie­der Krieg in Euro­pa. Das ist eine tie­fe Zäsur in unse­rer Zeit­ge­schich­te“, stellt Merz fest. Es gibt eine Zeit davor und eine Zeit danach. „Ich weiß, dass es dazu unter­schied­li­che Mei­nun­gen gibt“, sagt er. „Aber es gibt kei­ne Recht­fer­ti­gung für die­sen Krieg.“ CDU-Chef Fried­rich Merz hat seit Beginn des Angriffs von Putin auf die west­li­che Welt immer wie­der dar­auf hin­ge­wie­sen. In Schkeu­ditz macht Merz noch ein­mal deut­lich, was die­ser bru­ta­le Krieg für Deutsch­land, für die EU und für die gesam­te west­li­che Wer­te­ge­mein­schaft bedeutet.

„Wir sind immer auf der Sei­te der Offen­heit, des Rechts­staats und der Demo­kra­tie.“ Fried­rich Merz

„Wir müs­sen unse­ren Kom­pass hal­ten“, for­dert Merz. „Wir sind immer auf der Sei­te der Offen­heit, des Rechts­staats und der Demo­kra­tie.“ Er bekennt sich zum Wort Kon­rad Ade­nau­ers: Die Christ­de­mo­kra­ten ste­hen für Freiheit. 

Deutsch­land muss rich­tig handeln.

„Was drau­ßen in der Welt pas­siert, ist Teil unse­res poli­ti­schen Lebens. Aber was wir tun, hängt von uns selbst ab.“ Merz wirft den Blick über die Ukrai­ne hin­aus: Wenn wir etwas genau­er auf die Welt­kar­te schau­en, dann liegt ein Ver­dacht nahe: Die­ser Krieg – so schreck­lich er ist – könn­te sich noch als das ‚klei­ne­re‘ Pro­blem erweisen.

Min­des­tens eine ato­ma­re Groß­macht, näm­lich Chi­na, und min­des­tens zwei zukünf­ti­ge Atom­mäch­te wie Nord­ko­rea und Iran sind auf dem glei­chen Weg wie Russ­land, sieht Merz. Mit Blick auf das Abstim­mungs­ver­hal­ten von Chi­na und Indi­en sowie Indo­ne­si­en zum rus­si­schen Angriff sagt er: „Die ein­woh­ner­stärks­ten Län­der haben sich bei der Ver­ur­tei­lung des Kriegs enthalten.“

Wir müs­sen Deutsch­land und Euro­pa neu ausrichten.

Die Ver­än­de­run­gen in der Welt haben Aus­wir­kun­gen auf Deutsch­land. Merz macht ganz deut­lich: „Die Kon­flik­te in der Welt neh­men zu. Die Zahl der betrof­fe­nen Regio­nen wird nicht klei­ner, son­dern größer.“

„Wenn wir eine siche­re Welt haben wol­len, muss Euro­pa stark sein. Damit Euro­pa stark ist, muss Deutsch­land stark sein. Damit Deutsch­land stark ist, muss die CDU stark sein.“ Fried­rich Merz

Für Euro­pa heißt das: Wir müs­sen als Euro­pä­er wider­stands­fä­hi­ger wer­den. Das betrifft Lie­fer­ket­ten, Han­del, Roh­stoff­be­schaf­fung, Ener­gie­si­cher­heit. Das betrifft die Ver­tei­di­gungs­fä­hig­kei­ten, Abschre­ckung und Abhän­gig­kei­ten insgesamt.

Euro­pa braucht Füh­rung. Nicht Füh­rung im Sin­ne von Domi­nanz oder Bevor­mun­dung, son­dern Füh­rung im Sin­ne von Ver­ant­wor­tung – Ver­ant­wor­tung für unser Land und Ver­ant­wor­tung für Euro­pa, Ver­ant­wor­tung für Frei­heit und Demo­kra­tie, für Frieden.

Migra­ti­on: Huma­ni­tät und Ordnung

Auch um Migra­ti­on geht es an die­sem Abend. „Die Kom­mu­nen sind über­for­dert“, sagt Cza­ja mit Blick auf die Flücht­lings­po­li­tik der Scholz-Regie­rung. „Wir brau­chen Abkom­men mit den Her­kunfts­staa­ten. Wer kein Blei­be­recht bekommt, muss wie­der in sein Hei­mat­land zurück­keh­ren.“ Doch die SPD-Innen­mi­nis­te­rin im Bund ver­wei­gert sich. „Die­se Bun­des­re­gie­rung kann das nicht. Wir müs­sen das wie­der übernehmen.“ 

Die Fra­ge ist: Wie kann man denen hel­fen, die Hil­fe wirk­lich brau­chen? Die Plät­ze sind besetzt durch ande­re, die kei­nen Anspruch dar­auf haben. Der säch­si­sche Innen­mi­nis­ter Armin Schus­ter wird deut­lich: „Wir schie­ben so gut wie nicht ab. Jeder Flücht­ling will nach Deutsch­land. Das Sys­tem kol­la­biert.“ Wer es anspricht, wird als „rechts“ eti­ket­tiert. Dabei kom­men vie­le Men­schen durch sol­che Miss­stän­de in exis­ten­zi­el­le Not. „Huma­ni­tät und Ord­nung ist das rich­ti­ge Prin­zip für Migra­ti­on. Nie­mand kann uns vor­wer­fen, wir sei­en nicht human. Es braucht aber auch Mut zur Ord­nung, sonst kol­la­biert das System.“

Rei­ner Hasel­off: Der Osten hat eige­ne Themen

Auch Sach­sen-Anhalts Minis­ter­prä­si­dent Rei­ner Hasel­off ist in Schkeu­ditz dabei – eine star­ke Stim­me für den Osten, die eben­falls für Klar­text bekannt ist: „Ich bin dank­bar, dass die Reso­nanz in Schkeu­ditz so groß ist, sich hier ein­zu­brin­gen“, sagt er. Demo­kra­tie lebt vom Mitmachen.

Sach­sen-Anhalts Minis­ter­prä­si­dent Rei­ner Hasel­off in Schkeu­ditz. (Foto: Tobi­as Koch) 

Das Vor­ge­hen der Scholz-Regie­rung „geht uns gegen den Strich“, sagt Hasel­off. „Das machen wir nicht mit. Wir sind kein Expe­ri­men­tier­feld für rote und grü­ne Ideen. Wir las­sen uns nichts über­hel­fen, das im Gegen­satz zu demo­kra­ti­schen Grund­wer­ten steht. Und des­halb sind wir jetzt beson­ders gefor­dert. Des­halb müs­sen wir Wah­len auch im Bund wie­der gewinnen.“

„Wir wis­sen genau: Oppo­si­ti­on ist Käse. Wir wis­sen auch, dass wir das 2025 wie­der dre­hen müs­sen.“ Rei­ner Hase­l­off

Hasel­off ver­weist auf die gro­ßen Ver­än­de­run­gen im Osten nach 1990. Da wur­de sehr viel ange­nom­men und sehr viel geleis­tet. Aber wei­te­re Zwangs­maß­nah­men darf es nicht geben, for­dert er mit Blick auf die jüngs­ten Regie­rungs­vor­schlä­ge. „Wir wol­len die Zukunft in Frei­heit und mit Demo­kra­tie gestal­ten.“ Vor allem eine De-Indus­tria­li­sie­rung kön­ne der Osten „nicht ein zwei­tes Mal auf­fan­gen“. Die Res­sour­cen müs­sen rich­tig ein­ge­setzt wer­den, so dass Kli­ma­schutz funk­tio­niert. Aber man darf nicht „jeden Tag den Ver­lust von Indus­trie­ar­beits­plät­zen erle­ben, wie das der­zeit der Fall ist“.

„Auf die Mit­te kommt es an! Die Sum­me aus Rechts und Links darf nie stär­ker sein als die demo­kra­ti­sche Mit­te – und des­halb kommt es auf die CDU an.“ Rei­ner Haseloff

Hasel­off ruft zum Mit­ma­chen auf. Den Rech­ten und Lin­ken muss man ent­schie­den ent­ge­gen­tre­ten. „Die Sum­me aus Rechts und Links darf nie wie­der grö­ßer sein als die in der Mit­te! Die ein­zi­gen, die das schaf­fen kön­nen, das sind die Uni­ons­par­tei­en. Des­halb müs­sen wir zusam­men­ste­hen – trotz aller Unterschiede.“ 

Mario Voigt: CDU muss Vor­den­ke­rin sein

Mario Voigt, Frak­ti­ons­chef in Thü­rin­gen, unter­stützt die For­de­rung nach bür­ger­na­her Poli­tik mit Weit­blick: „Wir wis­sen, wo wir ste­hen. Und des­halb kön­nen wir auch die Fra­gen unse­rer Zeit beant­wor­ten.“ Die CDU muss intel­lek­tu­ell stark sein. Sie muss Vor­den­ke­rin sein. Sie muss das Bild von Deutsch­land in zehn Jah­ren beschrei­ben. „Wir sind bei der nächs­ten Etap­pe, aus­zu­drü­cken, was uns als CDU stark macht.“

Mario Voigt, Frak­ti­ons­chef der CDU in Thü­rin­gen, ist stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Grund­satz­pro­gramm-Kom­mis­si­on. (Foto: Tobi­as Koch) 

Die Ant­wort der Ampel ist immer nur: „Ver­bot, Ver­bot, Ver­bot. Das ist die Ableh­nung von Ideen und Inno­va­tio­nen. Und das ist ein ent­schei­den­der Unter­schied zu unse­rem Ver­ständ­nis von guter Poli­tik! Wir sind die Par­tei des gesun­den Men­schen­ver­stan­des – und wir ste­hen an der Sei­te von Otto-Nor­mal-Bür­gern. Die­se ideo­lo­gie­ge­trie­be­ne Poli­tik der Ampel dür­fen wir nicht zulassen.“

Cars­ten Lin­ne­mann: Immer wie­der neu fra­gen und antworten

Cars­ten Lin­ne­mann lei­tet die Grund­satz­pro­gramm-Kom­mis­si­on. Er erteilt einem neu­en Öko-Sozia­lis­mus eine kla­re Absa­ge. „Wir haben kein kol­lek­ti­vis­ti­sches Welt­bild.“ Die CDU macht Poli­tik für jede und jeden Ein­zel­nen. Nie­mand weiß alles. „Wir kön­nen auf alles immer nur die vor­letz­te Ant­wort geben.“ Lösun­gen von heu­te kön­nen mor­gen über­holt sein. Neue Ideen und neue Tech­no­lo­gien geben immer wie­der neue Ant­wor­ten, mit denen man noch ges­tern nicht gerech­net hat. 

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