Haus­halts­iso­lie­run­gen stop­fen kein struk­tu­rel­les Defizit!

Veröffentlicht am 27. Juli 2023

Die nach­hal­ti­ge Finan­zie­rung des städ­ti­schen Haus­halts stellt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Das struk­tu­rel­le Defi­zit lässt sich für Solin­gen ohne zusätz­li­che Lan­des- und Bun­des­mit­tel nicht dau­er­haft tra­gen. Für die CDU-Frak­ti­on liegt die Lösung jedoch nicht in einer fort­lau­fen­den Iso­lie­rung. „Unse­re finan­zi­el­le Lage wird nicht dadurch bes­ser, dass wir durch Iso­lie­run­gen zusätz­li­che Schat­ten­haus­hal­te schaf­fen“, stellt CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Dani­el Flemm fest. „Wir brau­chen eine soli­de finan­zi­el­le Basis, aber auch eine genaue Ausgabenkontrolle.“

Die Frak­ti­on der Grü­nen im Stadt­rat for­dert die Lan­des­re­gie­rung auf, auch über das Jahr 2026 hin­aus „Kri­sen­kos­ten“ iso­lie­ren zu kön­nen. Dadurch wür­den Kos­ten im städ­ti­schen Haus­halt nicht zu einem bilan­zi­el­len Defi­zit füh­ren, son­dern sepa­rat im Haus­halt geführt. Durch die­se Bilan­zie­rungs­hil­fe kann ein eigent­lich defi­zi­tä­rer Haus­halt geneh­mi­gungs­fä­hig wer­den. Aus Sicht der CDU lin­dern Haus­halts­iso­lie­run­gen die aku­ten Sym­pto­me, bekämp­fen jedoch nicht das sys­te­ma­ti­sche Pro­blem der Kom­mu­nal­fi­nan­zie­rung. Für die CDU-Frak­ti­on spre­chen ins­be­son­de­re zwei Grün­de gegen fort­lau­fen­de Iso­lie­run­gen: „Die Iso­lie­rungs­mög­lich­kei­ten laden zum Schul­den­ma­chen ein“, kri­ti­siert Cars­ten Becker, finanz­po­li­ti­scher Spre­cher der CDU, die For­de­rung der Grü­nen. „Außer­dem ent­las­tet das die Lan­des- und Bun­des­re­gie­rung von der Not­wen­dig­keit, die Kom­mu­nen finan­zi­ell bes­ser auszustatten.“

Struk­tu­rel­les Defi­zit nicht durch Schul­den überbrücken

Durch fort­lau­fen­de Iso­lie­run­gen kann der städ­ti­sche Haus­halt auch in Zukunft fak­tisch defi­zi­tär wach­sen. In der Fol­ge wür­den wei­te­re Schul­den auf die Stadt und nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen zukom­men. Dabei ist die Schul­den­last heu­te bereits eines der Haupt­pro­ble­me. „Wenn es nach den Grü­nen geht, wür­den wir dem­nach wei­ter­hin Schul­den anhäu­fen. Das hat für uns nicht im Ein­klang mit nach­hal­ti­ger Finanz­po­li­tik“, so Becker. Zur Wahr­heit gehö­re näm­lich auch, dass ande­re Städ­te in der Umge­bung nicht in dem Maß auf Haus­halts­iso­lie­run­gen zurück­grei­fen. „Wup­per­tal hat in ihrer Haus­halts­pla­nung ab 2024 etwa 40 Mil­lio­nen Euro, Rem­scheid sogar nur etwa 20 Mil­lio­nen Euro jähr­lich in der Iso­lie­rung“, zeigt Becker auf. Dass in Solin­gen über 60 Mil­lio­nen Euro pro Jahr im Haus­halt iso­liert wer­den, macht für die CDU-Frak­ti­on deut­lich, dass auch ver­mehrt Anstren­gun­gen der eige­nen Haus­halts­kon­so­li­die­rung unter­nom­men wer­den müssten.

Land und Bund sind wei­ter­hin gefordert

Die Iso­lie­run­gen, so befürch­tet die CDU, über­de­cken die aku­ten finan­zi­el­len Pro­ble­me der Stadt – auch nach außen hin. Die Haus­halts­iso­lie­run­gen waren als kurz­fris­ti­ges Instru­ment gedacht, wie es auch die Ver­tre­ter der CDU- und Grü­nen-Land­tags­frak­tio­nen beto­nen. Die struk­tu­rel­len Defi­zi­te zu über­win­den, wird für vie­le Groß­städ­te eine immense Her­aus­for­de­rung dar­stel­len. Bilan­zie­rungs­hil­fen sind für die CDU in Solin­gen nicht die geeig­ne­te Lösung: „Die Idee der Haus­halts­iso­lie­rung ist aus der Not der Coro­na-Pan­de­mie her­aus gebo­ren wor­den. Durch die Bilan­zie­rungs­hil­fen konn­te uns das Land damit kurz­fris­tig wei­ter­hel­fen, ohne ech­tes Geld in die Hand zu neh­men. Es ist nun aber an der Zeit für ech­tes Geld für unse­re Städ­te“, for­dert Flemm. „Dar­an mes­sen wir die Poli­ti­ker in Düs­sel­dorf und Berlin.“

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Carsten Becker

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