Cza­ja: „Es ist eine neue Zeit, die neue Ant­wor­ten erfordert.“

Veröffentlicht am 20. April 2023

Woh­nungs­not

„Die Kri­se am deut­schen Woh­nungs­markt wei­tet sich aus.“ So schreibt DIE WELT am 19. April 2023 und führt aus: Es wer­den der­zeit gegen­über 2022 gut ein Fünf­tel weni­ger Woh­nun­gen geneh­migt – und damit auch nicht gebaut. 700.000 Woh­nun­gen feh­len schon in Deutsch­land – gut ein­ein­halb Jah­re nach Start der Scholz-Regie­rung, berich­tet das ZDF-Mor­gen­ma­ga­zin. Fest­zu­stel­len ist, vie­le sind auf Woh­nungs­su­che: Frau­en und Män­ner, die mit einem neu­en Job ein neu­es Zuhau­se suchen. Jun­ge Fami­li­en, die mehr Platz benö­ti­gen. Senio­ren, die alters­ge­recht umzie­hen wol­len. Und dane­ben müs­sen Städ­te und Gemein­den Asyl­be­wer­ber und Flücht­lin­ge unter­brin­gen. Stei­gen­de Bau­prei­se und feh­len­de Fach­kräf­te beför­dern die Krise. 

Am glei­chen 19. April star­ten Kanz­ler Scholz und sein Minis­ter Habeck mit ihrem Hei­zungs­pa­ket einen gro­ßen Angriff auf vie­le älte­re Woh­nun­gen: Neue Hei­zung heißt jetzt ganz oft auch Sanie­rungs­pflicht. Die FDP stimmt dem Plan erst zu und erklärt dann, dass sie dage­gen ist. Ein poli­tisch ein­ma­li­ger Vor­gang. CDU-Gene­ral­se­kre­tär Mario Cza­ja bezieht bei T‑Online Stel­lung: „Das wird nicht lan­ge gutgehen.“ 

„Die Ampel lässt sich […] von Plan­wirt­schafts­ideo­lo­gie lei­ten, statt sich an der Wirk­lich­keit zu ori­en­tie­ren. Das wird nicht lan­ge gut­ge­hen.“ Mario Czaja 

CDU-Gene­ral­se­kre­tär begeg­net den Pro­ble­men in sei­nem Bun­des­tags­wahl­kreis Mar­zahn-Hel­lers­dorf täg­lich. Er stellt des­halb eige­ne Gedan­ken vor, wie mehr Wohn­raum in Deutsch­land ent­ste­hen kann. Die­se Ideen will er in den kom­men­den Mona­ten mit Ver­tre­tern von Städ­ten und Gemein­den, Woh­nungs­bau und Mie­ter­ver­bän­den diskutieren. 

Haus- oder Woh­nungs­kauf unterstützen.

Wer eine Woh­nung oder ein eige­nes Haus besitzt, zeigt beson­de­re Ver­ant­wor­tung. „Die CDU hat immer Wert dar­auf gelegt, Eigen­tum zu för­dern, es gab Bau­kin­der­geld und KfW-För­de­rung“, sagt Cza­ja bei T‑Online. „Aber die Lage hat sich ver­än­dert und dar­auf muss reagiert wer­den. Jetzt ist eine neue Zeit, die neue Ant­wor­ten erfordert.“ 

In der CDU dis­ku­tiert Mario Cza­ja die­se neu­en Ant­wor­ten – auch unkon­ven­tio­nel­le. Erb­pacht statt Grund­stücks­kauf ist so eine Idee, denn das senkt die Kre­dit­sum­me und damit die Zin­sen. Man kann Genos­sen­schafts­mo­del­le stär­ken und das Wohn­ge­mein­nüt­zig­keits­recht wie­der ein­füh­ren, so Cza­ja. Dazu zäh­len aber auch bewähr­te Vor­schlä­ge, z. B. ein Bau­kin­der­geld und Neu­auf­la­ge des KfW-För­der­pro­gramms. Teu­re Bau­stan­dards sol­len über­prüft wer­den. Was teu­er ist und wenig bringt, soll gestri­chen werden. 

Gebäu­de für den Ein­zel­han­del aufstocken

Der ers­te Dis­coun­ter macht es vor. Cza­ja wirbt um Nach­ah­mer. Wo fla­che Gebäu­de zusätz­li­che Geschos­se bekom­men kön­nen, könn­te das mög­lich wer­den, meint er. Die­ser neue Wohn­raum benö­tigt kei­ne neue Grund­stücks­flä­che. Cza­ja bezieht sich auf eine Stu­die der TU Darm­stadt. Die­se hat errech­net, „dass in Deutsch­land 400.000 Woh­nun­gen durch die Auf­sto­ckung zum Bei­spiel von Super­märk­ten ent­ste­hen kön­nen“. Mit den Gemein­den muss dazu aber über Mög­lich­kei­ten zur Ände­rung im Bebau­ungs­plan gespro­chen werden. 

Miet­prei­se sta­bil halten

Die Mie­te frisst das Ein­kom­men? Das darf nicht sein, meint Cza­ja. Der CDU-Abge­ord­ne­te weiß aus sei­nem Wahl­kreis: Fami­li­en mit Kin­dern lei­den in sol­chen Fäl­len beson­ders unter dem Ver­sa­gen der Scholz-Regierung. 

Vor allem so genann­te Index­mie­ten belas­ten der­zeit alle Ein­kom­men. Sie stei­gen mit der Infla­ti­on, der­zeit 8 Pro­zent im Jahr. Cza­ja schlägt vor, die­se dras­ti­schen Miet­erhö­hun­gen bei neu­en Ver­trä­gen vor­über­ge­hend zu unter­sa­gen, „bis das mit­tel­fris­ti­ge Infla­ti­ons­ziel der EZB wie­der erreicht ist“. 

Zuwan­de­rung steu­ern und begrenzen

Ein Trei­ber der Miet­kos­ten ist die Zuwan­de­rung. Cza­ja bekräf­tigt: „Zur Wahr­heit gehört, dass der Druck auf dem Woh­nungs­markt auch mit der Migra­ti­on in unser Land zu tun hat.“ Statt zu schrump­fen ist die Bevöl­ke­rung in Deutsch­land dadurch gewach­sen. Vor allem Gering­ver­die­ner suchen jetzt gera­de sol­che Woh­nun­gen, die auch für Flücht­lin­ge oder Asyl­be­wer­ber in Fra­ge kom­men. Das schafft eine unge­sun­de Kon­kur­renz­si­tua­ti­on. Zuwan­de­rung muss auch des­halb klar gesteu­ert wer­den. Nicht alle kön­nen nach Deutsch­land kom­men. Wenn die Auf­nah­me­fä­hig­keit über­schrit­ten wird, darf kei­ne Zuwei­sung mehr erfolgen. 

Die Kern­auf­ga­be lösen: Wohn­raum schaf­fen! Aus­wüch­se eindämmen.

Nicht nur in Ber­lin kann man der­zeit die Aus­wüch­se des Woh­nungs­man­gels beob­ach­ten: 200 Woh­nungs­su­chen­de kom­men zur Besich­ti­gung. Sie sol­len jeweils 10 Euro Rei­ni­gungs­ge­bühr vor Betre­ten der Woh­nung zah­len – und tun es. Eine Frau ver­liert ihre Woh­nung. Eine bezahl­ba­re neue gibt es nicht. Sie zieht in ein Schau­fens­ter und bit­tet um ein Wohn­an­ge­bot. Denn auch das ist fest­zu­stel­len: Ein Wohn­be­rech­ti­gungs­schein allein reicht längst nicht mehr für eine güns­ti­ge Wohnung. 

„Wir müs­sen die Ursa­che behe­ben, anstatt an den Sym­pto­men rum­zu­dok­tern“ for­dert Cza­ja. „Je mehr Woh­nun­gen wir bau­en, des­to schnel­ler fin­det die jun­ge Fami­lie mit Kin­dern ein pas­sen­des Zuhau­se, fin­den Stu­den­ten und Aus­zu­bil­den­de eine bezahl­ba­re Blei­be und kom­men Geflüch­te­te aus Gemein­schafts­un­ter­künf­ten. Wir soll­ten ins Woh­nen inves­tie­ren, anstatt den Man­gel zu subventionieren.“ 

Das gesam­te Inter­view bei T‑Online lesen Sie hier.

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