CDU weist dünn­häu­ti­gen OB zurecht

„Dass der Pres­se­spre­cher der Stadt die Arbeit einer Ratsfraktion öffent­lich kom­men­tiert, ist ein unan­ge­mes­se­ner Vor­gang“, stellt Dani­el Flemm, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der CDU-Frak­ti­on, fest. Ober­bür­ger­meis­ter Tim Kurz­bach lies Rat­haus­spre­cher Tho­mas Kraft am 30. Janu­ar als Reak­ti­on auf eine Medi­en­mit­tei­lung der CDU der Pres­se aus­rich­ten, dass „ein Infor­ma­ti­ons­de­fi­zit inner­halb der CDU“ vor­lie­ge. In der Medi­en­mit­tei­lung kri­ti­siert die CDU, dass Herr Kurz­bach gegen­über dem LVR Absichts­er­klä­run­gen zum Aus­bau des Zen­trums für ver­folg­te Küns­te im alten Grä­f­ra­ther Rat­haus gemacht habe, ohne dass der Kul­tur­aus­schuss als zustän­di­ges Gre­mi­um auch nur infor­miert wurde.

Dass der Ober­bür­ger­meis­ter nun dar­auf ver­weist, dass CDU-Ver­tre­ter in der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung sit­zen, unter­streicht aus Sicht der CDU den Anlass ihrer Kri­tik: „Anschei­nend gilt für Herrn Kurz­bach das, was in den Flüs­ter­run­den mit Bos­sen bespro­chen wird, als aus­rei­chend für sei­ne Amts­füh­rung. Für die Gre­mi­en unse­rer Stadt hat er schein­bar nicht viel übrig“, kom­men­tiert Flemm wei­ter. Dar­über hin­aus ist es sach­lich falsch, den Auf­sichts­rat als zustän­di­ges Gre­mi­um für die Plä­ne vor­zu­schie­ben. Bei dem alten Grä­f­ra­ther Rat­haus an der Wup­per­ta­ler Stra­ße han­delt es sich um ein Gebäu­de im städ­ti­schen Eigen­tum. Die Stadt Solin­gen als Eigen­tü­me­rin ist damit für den Aus- bzw. Umbau ver­ant­wort­lich. „Also haben auch die Gre­mi­en der Stadt – und das sind die Aus­schüs­se des Stadt­ra­tes – die Zukunft des Stand­or­tes zu klä­ren, und nicht die Gre­mi­en der mie­ten­den Ein­rich­tun­gen“, stellt Flemm klar.

Die­sen Ein­druck teilt auch Syl­via Schl­em­per. Sie ist Spre­che­rin der CDU in der Bezirks­vertretung Burg/​Höhscheid sowie sach­kun­di­ge Bür­ge­rin im Kul­tur­aus­schuss. „In allen Frak­tio­nen und Gre­mi­en enga­gie­ren wir uns ehren­amt­lich für das Wohl unse­rer Klin­gen­stadt Solin­gen. Aber anstel­le eines Mit­ein­an­ders mit der Ver­wal­tung erle­ben wir Ehren­amt­ler immer wie­der, dass wir von der Ver­wal­tung aus­ge­bremst wer­den.“ Anfra­gen wer­den von der Ver­wal­tung nur dürf­tig beant­wor­tet, ange­kün­dig­te Kon­zep­te ver­scho­ben und unlieb­sa­me The­men ver­schwie­gen. „Der Gip­fel ist jedoch, wenn wir weni­ge Tage nach einer Sit­zung für unse­ren Aus­schuss rele­van­te The­men dann aus der Pres­se erfah­ren“, schil­dert Schl­em­per. So war es auch bei den Plä­nen zum Zen­trum für ver­folg­te Küns­te. Am 19. Janu­ar tag­te der Kul­tur­aus­schuss, am 24. Janu­ar berich­te­te das Solin­ger Tage­blatt online über die Plä­ne. „Eine so gro­ße Ent­schei­dung für die Stadt nicht im zustän­di­gen Aus­schuss anzu­spre­chen, son­dern zu behaup­ten, dass man infor­miert sein müs­se, weil das Auf­sichts­gre­mi­um des Zen­trums infor­miert wur­de, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sich im Kul­tur­aus­schuss enga­giert“, beschreibt Schl­em­per ihre Wahr­neh­mung. „Dann kön­nen wir uns die Aus­schüs­se auch direkt sparen.“

„Die Erfah­rung von Syl­via Schl­em­per tei­len vie­le unse­rer Kol­le­gen, ins­be­son­de­re in den Bezirks­vertretungen“, sagt Dani­el Flemm. Die CDU beleuch­tet der­zeit beson­ders kri­tisch das Agie­ren der Ver­wal­tung. Dem Ober­bür­ger­meis­ter stößt die­se Art der Kon­trol­le durch den Stadt­rat schein­bar sau­er auf. „Ich kann dem Ober­bür­ger­meis­ter ver­si­chern, dass unse­re Frak­ti­on in einem sehr guten Aus­tausch mit­ein­an­der ist. Schließ­lich haben wir gera­de auch alle Hän­de voll zu tun, unse­rem Auf­trag für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger unse­rer Stadt nach­zu­kom­men und dort nach­zu­bes­sern, wo der Ober­bür­ger­meis­ter und sei­ne Ver­wal­tung offen­sicht­lich über­for­dert sind“, stellt Flemm für die Frak­ti­on fest und wen­det sich auch an die ande­ren Frak­tio­nen: „Wir möch­ten die ande­ren Frak­tio­nen aus­drück­lich davor war­nen, sich vom Ober­bür­ger­meis­ter vor den Kar­ren zu span­nen und statt­des­sen gemein­sam im Stadt­rat unse­rer gesetz­li­chen Kon­troll­funk­ti­on nachzukommen.“

Hier gibt es die Medi­en­mit­tei­lung im Ori­gi­nal: CDU weist dünn­häu­ti­gen OB zurecht

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Daniel Flemm

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