Ver­wal­tung miss­ach­tet Rats­be­schlüs­se beim Park­platz­ab­bau in der Sonnenstraße

Der plötz­li­che Weg­fall von über zehn Anwoh­ner­park­plät­zen in der Son­nen­stra­ße hat für vie­le Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner spür­ba­re Fol­gen – und für die CDU-Frak­ti­on im Rat der Stadt Solin­gen Anlass zur Kri­tik. „Hier wird eine Gefah­ren­la­ge kon­stru­iert, um frag­wür­di­ge Maß­nah­men durch­zu­set­zen“, sagt Tho­mas Non­nen­berg, CDU-Kan­di­dat für den Wahl­be­zirk Innenstadt-Nord.

Kon­kret geht es um die Öff­nung der Ein­bahn­stra­ße für den Rad­ver­kehr in Gegen­rich­tung. Im Zuge die­ser Maß­nah­me wur­den zahl­rei­che Park­plät­ze gestri­chen. Die CDU-Frak­ti­on kri­ti­siert die Vor­ge­hens­wei­se der Ver­wal­tung als ein­sei­tig, intrans­pa­rent und ohne poli­ti­sche Legitimation.

Kein Beschluss, kein Kon­zept – aber Kon­se­quen­zen für die Bürger

„Es gab ledig­lich eine Mit­tei­lungs­vor­la­ge, jedoch kei­nen for­mel­len Beschluss zur Öff­nung der Stra­ße für den Rad­ver­kehr“, betont Son­ja Flemm, CDU-Spre­che­rin in der Bezirks­vertretung Mit­te. „Dass die Ver­wal­tung behaup­tet, hier einen poli­ti­schen Auf­trag erhal­ten zu haben, ist schlicht unzutreffend.“

Noch schwe­rer wiegt für die CDU der fal­sche Umgang mit dem gel­ten­den Inte­grier­ten Mobi­li­täts- und Kli­ma­schutz­kon­zept (IMKS), das neben der Bar­rie­re­frei­heit auch dem Bewoh­ner­par­ken in Wohn­stra­ßen wie der Son­nen­stra­ße aus­drück­lich Prio­ri­tät ein­räumt. „Die Ver­wal­tung igno­riert bewusst poli­ti­sche Leit­li­ni­en – und das in einem sen­si­blen Bereich wie dem inner­städ­ti­schen Park­raum“, so Flemm. Auch das Park­raum­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept sei bis­her nicht beschlos­sen – und eine Gesamt­stra­te­gie für die Innen­stadt fehle.

Die Ent­schei­dung zum Park­ver­bot erscheint der CDU daher vor­ei­lig und ideo­lo­gisch moti­viert, statt sach­lich und abgestimmt.

CDU for­dert Klar­heit und Rück­sicht – Inte­rims­lö­sung vorgeschlagen

Beson­ders ärger­lich für vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ist die Behaup­tung, das bis­he­ri­ge Geh­weg­par­ken sei „ille­gal“ gewe­sen. „Das Par­ken war durch Schil­der und Bewoh­ner­park­aus­wei­se gere­gelt“, stellt Tho­mas Non­nen­berg klar und ver­weist auf öffent­lich zugän­gi­ge Foto­quel­len. „Die­se nach­träg­li­che Umdeu­tung ist ein Schlag ins Gesicht der Anwohner.“

Auch das Argu­ment der Bar­rie­re­frei­heit sei nicht stich­hal­tig: „Die Geh­we­ge waren und sind durch Mas­ten, Käs­ten und Schil­der ohne­hin nicht bar­rie­re­frei. Durch das Park­ver­bot ändert sich dar­an nichts“, ergänzt Son­ja Flemm.

Die CDU-Frak­ti­on hat des­halb eine Anfra­ge an den Ver­kehrs­aus­schuss gestellt, um Trans­pa­renz über künf­ti­ge Pla­nun­gen zu schaf­fen. Gleich­zei­tig for­dert sie eine prag­ma­ti­sche Zwi­schen­lö­sung: „Wir schla­gen vor, das Park­ver­bot in der Son­nen­stra­ße vor­erst aus­zu­set­zen, bis eine ganz­heit­li­che Ver­kehrs­stra­te­gie für die Innen­stadt vor­liegt“, so Son­ja Flemm. „Wir müs­sen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit­neh­men, statt sie vor voll­ende­te Tat­sa­chen zu stellen.“

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Sonja Flemm

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